Das "Ende" von Windows XP

Zum 8. April 2014 hat Microsoft den Support für Windows XP eingestellt. Was bedeutet das für Rechner die noch Windows XP benutzen? Dafür muß man erst mal verstehen was der "Support" durch den Hersteller bedeutet.

Alle Programme enthalten Programmierfehler, ganz gleich wie gut sie gemacht und kontrolliert sind. Das ist prinzipbedingt und beim Umfang eines modernen Programmes gar nicht zu vermeiden. Manche dieser Fehler erlauben es diese Programme von außen zum Absturz zu bringen, sich höhere Privilegien zu verschaffen, oder gar sie in Ihrer Funktion zu verändern. In vorderster Reihe steht dabei das Betriebssystem, bei dem die Ausnutzung solcher Fehler zur Kontrolle über den ganzen Rechner bedeuten können. Support bedeutet das der Hersteller erkannte Lücken schließt und über Updates an die Rechner verteilt.

Als Angreifer in Frage kommen viele, von kriminellen Banden über Geheimdienste bis zu Regierungen, ja sogar der eignen. Dabei ist es egal ob man sich selbst als "Ziel" für solche Angriffe fühlt, denn diese werden automatisiert und blind von Computern durchgeführt, die eben nicht differenzieren ob man "Interessant" ist. Trojaner fragen nicht ob man Online-Banking macht, sie installieren sich einfach.

Noch ist keine Lücke in Windows XP bekannt geworden, die das System massiv angreifbar machen. Aber wenn es soweit ist wird jede dieser Lücken den weiterbetrieb riskanter machen. Virenscanner und Firewall können bis zu einem gewissen Punkt helfen, aber Lücken im System können diesen Schutz auch unterlaufen. Von der Nutzung von XP ist also abzuraten, denn besser jetzt handeln als erst wenn es zu spät ist und Ihre Daten schon im Netz kursieren.

Was also machen mit dem alten System? Das kommt darauf an wie alt und leistungsfähig er ist. Ist er über 10 Jahre alt und kam ursprünglich mit Windows XP, ist es besser Ihn gegen ein Neugerät zu tauschen. Speziell bei Notebooks ist ein Upgrade hier verschwendetes Geld. Man kann versuchen Ihn auf Linux umzurüsten, etwa Lubuntu oder Linux Mint mit Benutzeroberflächen die wenig Leistung benötigen.

Ist Ihr Rechner aus der "Windows Vista Ära" wurde aber mit XP überspielt, kann ein Upgrade sinnvoll sein. Diese Systeme sind vor der Leistung her ganz in Ordnung, haben aber oft zu wenig Speicher. Vista hat noch Support bis 2017, sie können also das ursprüngliche Betriebsystem Installieren, oder auf Windows 7 oder 8.1 aktualisieren. Pflicht ist eine Aufrüstung auf 4GB Speicher, Optional der Austausch der Festplatte gegen eine SSD. Man kann nicht die Leistung eines Neugerätes erwarten, aber für normales Arbeiten reicht es allemal.

Daneben bleibt natürlich die Anschaffung eines Neugerätes. Ob man dieses mit Windows 7 oder 8.1 haben will hängt alleine von der persönlichen Einstellung zur Benutzerobefläche ab. Wem die Kacheloberfläche von 8.1 gar nicht zusagt, was unter XP-Umsteigern oft der Fall ist, der hat mit Windows 7 Support bis 2020. Ausreichend Zeit also um 8.1 "auszusitzen" und auf 9 oder gar 10 zu warten.

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